An den Börsen kommen unterschiedliche Kursmuster zu unterschiedlichen Jahreszeiten vor, die man Saisonalitäten nennt. In diesem Beitrag schauen wir uns den Januar-Effekt beim Aktienmarkt an und ob dieser ausgenutzt werden kann.
Sollten Sie also jetzt besser investiert bleiben oder doch lieber Gewinne mitnehmen?
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Die meisten Investoren und Trader kennen Saisonalitäten indirekt über die bekannten Börsensprüche wie "Sell in May and go away" oder über Börsenausdrücke wie "Jahresendrally".
Wie der Name schon sagt sollte man im Mai eher Aktien verkaufen und am Jahresende für die Jahresendrally wieder investiert sein, da dann die Börsen steigen sollten.
Wir haben den Effekt für Januar über die letzen 10 Jahre im DAX und Dow Jones untersucht. Gerade der Januar 2019 war einer der stärksten Monate am Aktienmarkt und wir schauen hier, ob das eher Zufall war oder in den letzten Jahren tatsächlich der Januar ein sogenannter Outperformer war, wie es zum Beispiel auch auf Wikipedia unter "Januar-Effekt" zu finden ist (speziell für die ersten Januartage).
Saisonalitäten an der Börse - Testen Sie Ihr Wissen
Januarrenditen im DAX und Dow Jones der letzten 10 Jahre
Schauen wir uns die historischen Renditen des Monates Januar für den Aktienindex DAX und Dow Jones an:
Für den DAX sehen wir bereits, dass der Januar kein statistisch guter Monat ist und wir sehen auch, dass der Januar 2019 nicht so gut war, wie in den Medien berichtet.
Der Dow Jones dagegen wartet tatsächlich mit dem besten Januarergebnis in 2019 auf der letzten 10 Jahre. Aber auch hier sehen wir ebenfalls sehr schlechte Ergebnisse z.B. drei Jahre in Folge von 2014 bis 2016.
Jahresrenditen deutlich besser im DAX und Dow Jones
Alleine bestrachtet sieht der Januar nicht besonders vielversprechend für einen typischen guten Börsenmonat aus.
Noch deutlicher wird das Bild, wenn wir uns die Jahresrenditen der beiden Aktienindizes anschauen:
Im DAX waren vier Januarmonate negativ. Die Jahresrenditen allerdings nur zweimal. 2011 und 2018. 2019 wird aller Voraussicht ebenfalls sehr positiv werden.
Das Januarergebnis schneidet demnach deutlich schlechter als das Jahresergebnis im DAX ab.
Im Dow Jones ist die Diskrepanz noch viel deutlicher: In den letzten 10 Jahren waren mehr Januarmonate negativ als positiv.
Die Jahresrenditen allerdings nur zweimal. 2015 und 2018. 2019 wird aller Voraussicht ebenfalls sehr positiv werden.
Das Januarergebnis schneidet demnach deutlich schlechter als das Jahresergebnis im Dow Jones ab.
Fazit Januar-Effekt am Aktienmarkt
Die sehr gute Aktienmarktentwicklung im Januar 2019 ist nach Auswertung der letzten 10 Jahre nicht signifikant.
Im Gegenteil zeigt die Auswertung, dass der Januar grundsätzlich eine unterdurchschnittliche Performance bezogen auf die generelle Aktienmarktentwicklung aufweist.