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Ausblick Markt und Börse 2020 

 Dezember 10, 2019

By  Marc Pötter

Wie sind die wichtigsten Märkte in 2019 gelaufen und welche Nachrichten haben die Kurse bewegt? Wir lassen das letzte Jahr Revue passieren und schauen auf den Ausblick für 2020.

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Wichtige Ereignisse im Börsenjahr 2019

Allgegenwärtig waren für Börsianer und Trader die Themen BREXIT und der Handelsstreit zwischen China und den USA.

Aktuell sieht es so aus, als wenn uns Nachrichten zum BREXIT im nächsten Jahr noch länger erhalten bleiben. Ein festes Austrittsdatum und ein festes Abkommen sind immer noch nicht ratifiziert. Am Donnerstag wählen die Briten ein neues Parlament und dann soll der Austritt aus der EU eingeleitet werden.

Beim Handelsstreit zwischen China und den USA gab es ebenfalls keine Einigung. Ganz im Gegenteil wurden immer mehr Zölle aufgebaut, was China bereits mit einem deutlichen Exportminus im November spürte.

Nach Einschätzung der US-Notenbank FED verliert die Wirtschaft an Schwung und in 2019 wurden im Juli, September und im Oktober die Zinsen jeweils um 25 Basispunkte gesenkt. Zinssenkungen werden in der Regel durchgeführt, um die Wirtschaft zu stärken, da dadurch Kredite für Unternehmen günstiger werden.

Die europäische Zentralbank EZB konnte die Zinsen nicht weiter senken und beließ den Zins bei 0%. Allerdings wurde die Einlagefazilität für Banken nochmals um 0,1 auf -0,5 gesenkt.

Charttechnischer Börsenausblick 2020

Unabhängig von den politischen Entscheidungen oder wirtschaftlichen Entwicklungen wollen wir als erstes das charttechnische Bild ausgewählter Märkte untersuchen.

US-Märkte am Beispiel Dow Jones

Charttechnik: Ausblick für 2020 im Dow Jones

Quelle: Chartdaten von Cityindex

Im Chart sehen Sie den Kurs vom Dow Jones von 2008 bis heute. Klar zu erkennen ist der eindeutige und langfristige Aufwärtstrend.

Charttechnisch kann es zwar wie in 2018 oder 2019 zu kurzfristigen Rücksetzern kommen, aber der Aufwärtstrend ist in allen Belangen intakt.

Charttechnische Einschätzung

Sehr starker Aufwärtstrend.

Europäische Märkte am Beispiel DAX

Charttechnik: Ausblick für 2020 im DAX

Quelle: Chartdaten von Cityindex

Im Chart sehen Sie den Kurs vom DAX von 2008 bis heute. Klar zu erkennen ist der langfristige Aufwärtstrend, der jedoch nicht so stark und mit mehr Rücksetzern durchsetzt ist als der Trend im Dow Jones (siehe oben).

Der DAX-Kurs ist auf dem Weg, ein neues Allzeithoch auszubilden. Klassisch sehen wir hier die höheren Hochs und die höheren Tiefs, die einen Aufwärtstrend auszeichnen.

Charttechnische Einschätzung

Klarer Aufwärtstrend. Neues Allzeithoch sollte bald als Trendbestätigung erreicht werden.

Das Währungspaar EUR/USD

Charttechnik: Ausblick für 2020 im EUR/USD

Quelle: Chartdaten von Cityindex

Im Chart sehen Sie den Kurs vom EUR/USD von 2008 bis heute. An der roten Trendlinie sehen wir den sehr langfristigen Abwärtstrend. Allerdings befindet sich der Kurs seit 2015 in einer Konsolidierung. 

Die Seitwärtsphase wird aus charttechnische Sicht auch im nächsten Jahr fortgesetzt. Ein anderes Bild ergibt sich nur, wenn der Kurs aus der türkisen Seitwärtszone ausbrechen kann.

Charttechnische Einschätzung

Seitwärts in der oben dargestellten Zone.

Das Edelmetall Gold ("sicherer Hafen")

Charttechnik: Ausblick für 2020 im Gold

Quelle: Chartdaten von Cityindex

Im Chart sehen Sie den Kurs vom Gold von 2016 bis heute. Seitdem konnte der Kurs um ca. 30% zulegen und bewegt sich im Aufwärtskanal.

Zum Allzeithoch bei ca. 2.000 USD besteht noch viel Luft.

Charttechnische Einschätzung

Stetiger nicht steiler Aufwärtstrend. In 2019 sehr starkes Momentum. Aufwärtstrend ist intakt.

Mögliche Szenarien unter fundamentalen Aspekten für 2020

Nach dem Motto "The trend is your friend." ist die charttechnische Einschätzung gerade bei den Aktienmärkten nicht sehr schwer. Wir befinden uns seit 10 Jahren in der längsten Hausse der Geschichte der Aktienmärkte.

Wie immer spielen aber noch andere Faktoren eine Rolle, die auch schon das Jahr 2019 bewegt haben.

Auf der einen Seite werden vermehrt Stimmen von Analysten und auch von großen Instituten wie der UBS (Artikel siehe hier) lauter, dass die Zeit der steigenden Kurse an den Aktienmärkten vorbei sein könnte.

Auf der anderen Seite kündigt sich eine Korrektur im Regelfall nicht an und man ist besser beraten, im längsten Bullenmarkt der Geschichte investiert zu sein, als dass man gute Jahre wie 2019 verpasst. (Siehe die Empfehlung von Nobelpreisträger Robert Shiller, der Ende 2018 zum Ausstieg geraten hat.).

Fundamental sehen wir vor allem folgende Faktoren, die zu weiter steigenden oder fallenden Aktienkursen führen könnten:

Steigende Kurse

  • Einigung im Handelsstreit zwischen USA und China
  • Geregelter BREXIT mit einer guten Vereinbarung für britische und EU-Unternehmen
  • Weiter wachsende Weltwirtschaft
  • steigende Zinsen

Fallende Kurse

  • Eskalation im Handelsstreit zwischen USA und China
  • ungeregelter BREXIT mit starken wirtschaftlichen Einbußen
  • Sehr positive Nachrichten und Presseberichte.
  • fallende Zinsen in den USA

Sie sehen, dass wir im Gegensatz zu vielen anderen Analysten steigende Zinsen als positiv für die Aktienmarktentwicklung ansehen. Hintergrund ist, dass zwar langfristig steigende Zinsen Aktien unattraktiver machen, jedoch kurz- und mittelfristig ein Zeichen für eine starke Wirtschaftsleistung sind und damit nach unserer Erfahrung zu erstmal steigenden Kursen führen.

Wie bereits erwähnt kündigt sich ein Aktiencrash nicht an. Indizien in der Vergangenheit waren aber immer große Euphorien und Empfehlungen der Presse, in Aktien zu investieren. Lesen Sie dazu auch den Blogbeitrag "Finanznachrichten verstehen", wo NTV genau diese Empfehlung gab und es zu einer größeren Korrektur kam.

Absicherungsmöglichkeiten gegen fallende Kurse

Die klassische Absicherung für ein Depot besteht im Eingang einer Hedgeposition, die an fallenden Kursen gewinnt und bei steigenden Kursen verliert. Dies kann über Optionsscheine, Futures oder CFDs (seriöse CFD-Broker-Liste) umgesetzt werden. Ein Nachteil sind die hohen Kosten, wenn die Aktienmärkte weiter steigen.

Nach dem Nobelpreisträger Harry M. Markowitz und seiner Portfoliotheorie ist es klüger, das Depot über Beimischungen abzusichern, die relativ unabhängig vom Aktienmarkt sind und auch an fallenden Kursen partizipieren.

Nennenswert sind hier alternative Investments oder auch Dach-Hedgefonds (Single-Hedgefonds sind für Privatanleger verboten). Wer eine Alternative zu einem Single-Hedgefonds sucht kann auch in eine Vermögensverwaltung investieren, die hedgefondsartig sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzt.

Zusammenfassung

Aus charttechnische Sicht spricht alles für eine Fortführung des Aufwärtstrends in den Aktienmärkten und bei Gold.

Der EUR/USD sollte charttechnisch weiter seitwärts laufen in der o.a. Range.


Fundamental sind die Märkte stark von den politischen Ereignissen wie BREXIT und dem Handelsstreit zwischen USA und China abhängig (siehe Tabelle oben).

Marc Pötter

Marc ist der Geschäftsführer von Smart-Markets und professioneller Daytrader und Investor. Er hat einen Abschluss als zertifizierter internationaler Investmentanalyst (CIIA) und konzentriert sich auf Daytrading und langfristige Aktienanlagen.
Er arbeitet sich gerne in neue Themengebiete ein und feilt an neuen Strategien, die er größtenteils selbst programmiert.
In seiner Freizeit genießt er gerne die Natur mit seiner Familie.

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